Der „Heimat-und Geschichtsverein MG e.V.“ wurde 1936 gegründet und bald darauf wieder aufgelöst wegen der „Gleichschaltung“ im 3. Reich.
Im Jahre 1947 haben einige frühere Gründungsmitglieder den Verein wieder neu gegründet. Der eingetragene Verein ist inzwischen vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt.
Zweck des Vereins: die Förderung der Heimat-; Natur- und Volkskunde, der Geschichte und besonders die Pflege der Mundart. Dies berücksichtigen die regelmäßigen Veranstaltungen wie Vorträge und Excursionen. Jährlich wird ein Veranstaltungskalender veröffentlicht.
Ausserdem betätigt sich der Verein als Verleger. Es wurden bisher 13 Werke aufgelegt, wobei die Gladbacher Mundart ein Schwerpunkt bildet. In solcher erscheint im kommenden Winter ein weiteres.
Über Gladbach und die Welt
Publiziert am 6. August 2010 von Andreas Gruhn
Wenn die Mitglieder des Heimat und Geschichtsvereins Mönchengladbach zu Exkursionen aufbrechen, geht es stets um Historisches, nicht ums Vergnügen. Hin und wieder enden die Reisen auch innerhalb der Stadtgrenzen.
Heimat ist ein dehnbarer Begriff
Wenn man wie Erwin Hansen einen Großteil des Jahres durch Europa reist, kann Heimat schon mal etwas weitläufiger werden. So versteht sich auch der Verein, dem Hansen seit März diesen Jahres vorsteht.
Er heißt Heimat- und Geschichtsverein Mönchengladbach, aber die rund 100 Mitglieder definieren Heimat etwas großzügiger. Sie erstreckt sich nicht vom Autobahnkreuz Wanlo bis nach Helenabrunn.
„Die Frage ist doch,, wie man Heimat definiert. Wir machen Fahrten in die nächste Heimat, in die nähere Heimat, und in die weite Heimat.“ Letzteres war zum Beispiel das Kloster Eberbach in Hessen.
Exkursionen, nicht Ausflüge
Das Wichtigste im Verein ist ohnehin das Wort Geschichte. Gerne würde Hansen die Reihenfolge im offiziellen Vereinsnamen ändern. Denn ihm geht es nicht um „Folklore“, wie er sagt. Nicht um Feste, wie sie viele Heimatvereine zu feiern pflegen,
sondern um Historie,. fachkundliche Führungen.
Er sagt „Exkursionen“, nicht „Ausflüge“. Er ist eine Art Hobby-Historiker, der die Führungen der stets rund 40 bis 50 Exkursionsmitglieder auch öfter schon selbst übernommen hat.
„Ich befasse mich gerne mit Geschichte“, sagt der Senior. Er organisiert die weiter entfernten Fahrten, sein Stellvertreter Fred Voiß ist für die Exkursionen in der näheren Heimat zuständig. So kommt es; dass im kommenden Jahr einerseits St. Helena Rheindahlen von den Mitgliedern Besuch bekommen soll, genauso wie Burgen und Schlösser am Mittelrhein. „Ein Traum wäre einmal eine Mehrtagestour nach Trier. Denn das ist die deutsche Stadt mit den meisten Sehenswürdigkeiten“, sagt Hansen. Das ist die eine Seite, die weite Welt — und sei sie noch so nah.
Die andere ist Gladbach
„Das ist ja eine Heimatstadt, die auch einiges an Geschichte hat“, sagt Hansen. Jedes Veranstaltungsjahr beginnt und endet mit einem Vortrag:
Im November referiert der Leiter des Stadtarchivs Mönchengladbach, Dr. Christian Wolfsberger, beispielsweise über die Preußen in Mönchengladbach.
Dann erscheint auch ein neues Buch des Heimat- und ‚Geschichtsvereins. Die bisherigen Veröffentlichungen tragen Titel wie „Damals in Gladbach“, „Früheres Alltagsleben oder „Platte Kall“.
Zudem hat Verein ein Wörterbuch „Platt – Hochdeutsch“, herausgegeben nach den Aufzeichnungen aus dem Nachlass von. Johannes Noever.
„Nur sind wir sehr viele Senioren“ sagt Hansen. Möglich, dass junge Erwachsene Heimat anders verstehen.
Kontakt:
Heimat- und Geschichtsverein Mönchengladbach e.V.,
Stepgesstraße 25,
Telefon 02161 22694